Ich bin öko und stolz darauf!

Warum ich ein Öko bin, warum es mir mittlerweile schnurz ist was andere dazu sagen und warum Minimalismus zu all dem perfekt passt.

Ich finde es kacke, wenn das Wort „öko“ als abwertende Beschreibung verwendet (oder verstanden) wird.

Megakacke!

Vielleicht bessert sich diese Abwertung auch gerade, weil immer mehr Menschen kapiert haben dass wir unsere Umwelt besser schützen müssen. Aber ich glaube in vielen Köpfen ist „Öko“ immer noch negativ besetzt.

Dabei ist das doch das Tollste, was man sein kann!

Also ich fühl mich super als Öko. Ich fühl mich richtig, gut, wichtig und auch manchmal heldinnenhaft als Öko.

Warum ich ein Öko sein will

Erstmal: Ein Öko ist „ein Anhänger der Umweltbewegung“. Sagt Wikipedia so weit, so neutral. Was daran schlimm sein soll – keine Ahnung. Aber dazu komme ich gleich noch kurz mit einer frechen Vermutung.

Warum ich ein Öko sein will, und zwar von ganzem Herzen? Die allerbeste Formulierung findet sich in einem meiner Lieblingszitate:

Ich höre immer: „Wir können ja nicht die Welt retten“. Und ich frag mich dann: „Ja, aber wer denn sonst?“

(Hagen Rether)

Ganz im Ernst: Die Welt braucht uns Ökos! Und die Welt braucht immer mehr davon. Es gibt für mich da – schon rein logisch betrachtet – keine andere Wahl, die irgendwie Sinn ergibt.

Darum bin ich stolz, auf dieser richtigen Seite zu stehen. Und auch noch aus weiteren Gründen:

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Darum bin ich stolz, öko zu sein

Ich rede nicht nur, ich mache. Ich such mir die Stellen, an denen ich was tun kann, und dann tu ich was. Das ist manchmal unbequem, manchmal mehr Aufwand und manchmal werde ich kalt und nass auf dem Fahrrad. Aber ich mach’s trotzdem ziemlich oft.

Das ist schon mal ziemlich cool.

Ich halte es aus, dass das dann immer nur Kleinigkeiten sind. Ich bin ein kleiner Mensch auf einer großen Welt, der ganz alleine nichts verändert. Aber davon lasse ich mich nicht entmutigen. Denn ich bin ja nicht alleine. Ich setze auf all die anderen tollen Ökos (und die, die nicht so heißen wollen, sich aber trotzdem so benehmen).

Wir sind Millionen! Ich gebe nicht auf.

Ich glaube an die „kritische Masse“. Große gesellschaftliche Veränderungen haben immer klein angefangen. Es braucht nur einen recht kleinen Anteil mit einer neuen Idee in der Bevölkerung, damit dann diese Veränderung aus der Mitte der Gesellschaft heraus angestoßen werden kann. Weil es da einen Kipppunkt gibt (dieses Mal einen guten), von dem aus sich das neue Verhalten dann immer mehr verbreitet. (Hier gibt es einen interessanten Artikel, in dem unter anderem dieses Thema vorkommt.)

Ich werfe mich in diese kritische Masse und mache sie ein klitzekleines bisschen größer.

Ich schaffe es, Geduld zu haben. Ich drehe nicht (mehr so oft) durch bei dem Gedanken, dass alles so langsam geht obwohl es schnell gehen müsste. Ich lerne langsam, nicht wütend zu sein sondern das zu sehen, was hinter dieser Langsamkeit steckt. Und das Positive in den kleinen Schritten.

Auch das finde ich ziemlich heldinnenhaft. Wo man doch geneigt sein könnte, zu verzagen.

Ich traue mich, mir auch weiterhin Informationen über Klimawandel, Artensterben und Co reinzuziehen. Die sind ganz schön scheiße, wie du vermutlich weißt. Aber ich sage nicht mehr: „Aaach, sowas gucke ich lieber gar nicht erst, das zieht mich immer so runter.“ Nein. Ich stelle mich der Wahrheit – und der Angst, die mir den Bauch verknotet.

Da bin ich megamutig.

Ich erziehe meine Kinder zu umweltbewussten Mitgliedern dieser Gesellschaft. Zu kleinen Ökos, jawohl. Sie sollen nicht von mir lernen, dass es normal ist, die eigene Welt kaputt zu machen. Und vor allem sollen sie merken, dass es sich ressourcenschonend ganz wunderbar leben lässt.

Gleichzeitig erkenne ich an, dass sie nicht ich sind, sondern ihren eigenen Weg finden müssen. Deshalb lasse ich ihnen oft die Wahl. So dass sie sich ganz entspannt immer wieder für öko entscheiden können, wenn es ihnen richtig erscheint. Aber eben auch mal dagegen. Diesen Balance-Akt kriege ich meistens ziemlich gut hin, und das auch noch ohne meinen Mädels aus Versehen Angst einzujagen.

Ich finde das ziemlich großartig von mir.

Ich halte es sogar aus, dass ich nicht perfekt bin, noch nicht mal beim Öko-Sein. Ausgerechnet da zum Unperfekten zu stehen, das kann für mich ganz schön frustrierend sein. Aber ein Öko-Burnout (das habe ich eventuell gerade erfunden, kann mir aber wirklich vorstellen, dass es sowas gibt) hilft ja auch niemandem weiter. Zähneknirschend halte ich meine Unzulänglichkeit aus.

Das ist ganz schön schwierig, aber ich schaffe es ziemlich oft.

Ja, all das mache ich. Und darauf bin ich stolz! Etwas zu tun, Teil der Lösung zu sein, nicht aufzugeben. Das Richtige zu tun und dabei mich selbst nicht zu verlieren – das macht ein unheimlich gutes Gefühl.

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Und da wundere ich mich ja umso mehr, dass nicht mehr Leute offen und stolz Ökos sein wollen. Sondern in vielen Köpfen der Begriff sogar als Schimpfwort abgespeichert ist.

Kognitive Dissonanz

Und jetzt kommt eine freche Vermutung:

Diese Köpfe, in denen „Öko“ ein Schimpfwort ist: Ich glaube, das könnten vor allem die Köpfe sein, die eigentlich schon ahnen, dass auch sie etwas tun sollten, das aber dann nicht machen, weil sie Angst haben. Zum Beispiel davor, dass sie auf irgendwas schmerzhaft verzichten müssen. Also tun sie lieber so, als seien ihre Handlungen ok und Ökos sowieso bescheuert.

Das doofe Gefühl, das sie vermutlich dazu bringt, heißt „kognitive Dissonanz“ und betritt die Bühne, wenn man sich entgegen seiner eigenen Werte verhält obwohl man auch anders handeln könnte. Kognitive Dissonanz finden Menschen unangenehm und wollen da ganz schnell wieder raus. Und weil sie ihr Verhalten gerade nicht so ändern wollen oder können, dass es wieder zu ihren Werten passt, reden sie es sich irgendwie schön oder verharmlosen das Problem. Und dass sie dann Ökos nicht toll finden können (oder es zumindest nicht zugeben), ist vielleicht auch irgendwie einleuchtend.

Ok, genug hobby-psychologisiert. Kommen wir gleich zuuuuuur

Lösung!

Für diese angstgeplagten Köpfe habe ich natürlich das ultimative Heilmittel entdeckt!

Jaaaaa, die Stammleser:innen ahnen es schon – es ist:

Minimalismus!

Weg mit allem Unwichtigen. Zeit, Platz, Aufmerksamkeit und Geld frei machen für das, was wirklich, wirklich wichtig ist. Auf dem Weg dahin lernen, das Wichtige zu erkennen. Und merken, dass das gar nicht so viel ist.

Sich in das Leben mit weniger jeden Tag ein bisschen mehr verlieben.

Und am Ende nicht mehr zurück wollen zum Mehr.

Das magische Ergebnis: Du findest diesen perfekten, befreienden Lebensstil, der dir so gut tut. Gleichzeitig (besser: dadurch!) lebst du umweltfreundlicher, denn du verbrauchst einfach viel weniger Ressourcen. Genial, oder?

Du willst das mal ausprobieren? Au ja!

Dann bleib und schau dich noch ein wenig um. Hier im Blog kannst du verschiedenste Tipps, Tricks und Inspirationen lesen. Vor allem die vielen weiteren Vorteile des minimalistischen Lebens neben der Nachhaltigkeit könnten interessant sein.

Und am besten treffen wir uns dann im Newsletter – dann hörst du regelmäßig (aber nicht zu oft und auf jeden Fall ohne Generve) von mir zu allem rund um den Minimalismus (mit Familie).

Und nun: Herzlichen Glückwunsch zu so einer guten Entscheidung und willkommen im illustren und stets wachsenden Kreis der Ökos!

Fühl dich nicht mehr komisch wenn du was für die Umwelt tun willst. Ob es nun das minimalistische Leben sei oder was anderes: Lass dich nicht von hochgezogenen Augenbrauen beirren. Die Welt braucht uns! Mit stolz geschwellter Öko-Held:innen-Brust. Yeah!

Danke.

Deine Birte

PS:

  • Dieser Artikel ist wieder in der Blognacht mit Anna Koschinski entstanden. Danke, liebe Anna!
  • Hagen Rether ist übrigens ein großartiger Kabarettist, schau dir auf jeden Fall mal was von ihm an.

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2 Gedanken zu „Ich bin öko und stolz darauf!“

    • Liebe Edith, danke für deine schöne Nachricht (und sorry für die späte Antwort….) Es freut mich sehr, dass du meine Texte gerne liest! Das spornt an, noch mehr davon zu schreiben 🙂
      Liebe Grüße
      Birte

      Antworten

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