Da! Ein Zeitschriftenstapel! Mist, den will ich doch mal weg tun, der liegt da schon ewig. Aber eigentlich wollte ich das doch noch lesen? Und der andere Stapel, den brauch ich noch zum Nachschlagen. Also alles behalten? Aber die nerven schon ziemlich! Maaaaann!
Hier kommen meine Tipps für dieses Dilemma.
Zeitschriftenstapel gibt es aus drei Gründen:
Entweder du willst diese Artikel oder ganze Zeitschriften später noch lesen.
Oder du willst in ihnen etwas nachschlagen, da es sich um spezielle Zeitschriften für ein bestimmtes Thema handelt.
Oder du hast diese Zeitschrift abonniert und „dann hebt man sie eben auf“. Haben ja auch Geld gekostet.
Zeitschriftenstapel-Grund 1: Du willst da noch was drin lesen
Du hast also die Zeitschrift auf den Stapel gelegt, weil du beim ersten Durchblättern gesehen hast, dass da ein paar interessante Artikel drin sind, die du noch lesen willst. Oder du hast Artikel ausgeschnitten und gestapelt, die du noch lesen willst. Irgendwie bist du dazu aber noch gar nicht gekommen…
Wie du diese Stapel loswirst
Spoiler: KEINE gute Idee ist es, den Stapel liegen zu lassen, bis du dazu kommst, die Artikel zu lesen.
Denn:
Das. Wird nicht. Passieren.
Das sind stattdessen deine Möglichkeiten für diesen Stapel:
Erster Weg
Fotografier die Artikel ab und tu die Zeitschrift weg.
Aber Achtung: Auch digitaler Kram ist Kram. Mach das also nur so, wenn du die Artikel wirklich, WIRKLICH noch lesen willst. Interessen ändern sich nämlich auch mal. Ganze Lebensabschnitte vergehen und der Stapel ist immer noch da, natürlich interessierst du dich da vielleicht für andere Themen als früher!
Zweiter Weg
Tu die Zeitschriften ungelesen weg. Ja, einfach so. (Ist auf jeden Fall die schnellste Möglichkeit.)
Waaah! Aber die will ich doch noch lesen!
Naja: Du HAST sie aber immer noch nicht gelesen, obwohl die Zeitschriften da schon laaaange liegen. Seit Jahren? Jahrzehnten? Du könntest also durchaus zu dem Schluss kommen, dass es doch gar nicht so wichtig sein kann, sie zu lesen. Sonst hättest du es ja mal gemacht.
Wenn du dich heute für irgendein Thema interessierst, dann kannst du doch eine Internetsuche dazu starten und wirst ziemlich sicher alle Infos finden, die du brauchst.
Hast du Interesse, weil es in irgendeiner Zeitschrift steht, oder hast du Interesse, weil du Interesse hast?
Den Satz kannst du nochmal lesen. Ich finde den sooo wichtig!
Manchmal kommen wir auf Themen überhaupt nur, weil wir einen Artikel darüber sehen. Das ist ja auch total ok und sogar gut, denn das erweitert unseren Horizont. Wenn wir das dann aber nicht sofort lesen, sondern auf irgendwann vertagen (und daraus wird der Stapel), dann ist das die Horizonterweiterung NICHT wert (abgesehen davon, dass sie ja dann doch nicht stattfindet…). Denn der Stapel ist nicht nur Kram, sondern belastet dich noch auf eine andere Art. Dazu komme ich gleich.

Zeitschriftenstapel-Grund 2: Das Nachschlagewerk
Dein Zeitschriftenstapel besteht aus Zeitschriften zu einem bestimmten Thema und du willst sie zu Rate ziehen, wenn du mal ein Problem hast?
In diesem Fall dienen die Zeitschriften sozusagen als dein Nachschlagewerk. Bestimmt stecken zu dem jeweiligen Fachgebiet (Garten? Fahrrad? Heimwerken?) alle möglichen Antworten in diesem Fachzeitschriften-Stapel.
Sehr praktisch, oder?
Wieder naja. Das Problem ist: Wenn du etwas nachschlagen willst, musst du ja den ganzen Stapel danach durchsuchen, ob die Lösung da drin steht.
Stell dir mal ein seeehr dickes Ratgeber-Buch vor, das alle Infos zu einem Thema enthält. 500 Seiten vollgepackt mit allem, was eine Hundehalterin wissen sollte – nur leider völlig durcheinander. Ohne Sortierung, ohne Verzeichnis, ohne alles. Und jetzt finde mal mit so einem Buch heraus, was du machen sollst, wenn dein Hund sich oft kratzt. Das findest du ja nie! Ist ja voll nervig.
Nichts anderes ist aber ja ein Stapel mit Zeitschriften. Information und Rat ja, aber eben total durcheinander.
Lösung: Weg mit dem Stapel.
Wenn du eine Frage hast, befragst du das Internet. Oder du besorgst dir ein gutes Nachschlagebuch zum Thema. Eins MIT Sortierung und Verzeichnis.
Stapel-Grund 3: Der Abo-Stapel
Abonnierte Zeitschriften sehen vielleicht schick aus durch ihre Vollständigkeit. Außerdem fühlen sie oft sich ganz besonders teuer an, denn es sind viele und man bezahlt sie meistens in einem größeren Betrag. Den merkt man mehr als diese Kleckerbeträge für einzelne Ausgaben hier und da.
Aber willst du die nun behalten, nur weil sie mal Geld gekostet haben?
Nein, lieber nicht. Das ist das schöne Thema „versunkene Kosten“:
Das Geld hast du ja schon ausgegeben. Du kriegst es auch nicht zurück, indem du die Zeitschriften aufhebst, obwohl du sie offensichtlich nicht brauchst (sonst würdest du sie ja lesen).
Durchatmen. Akzeptieren.
Auch diese Zeitschriften sind am Ende entweder Stapel-Grund 1 oder 2. Und es gelten genau dieselben Tipps.

Doppel-Befreiung durch weniger Zeitschriftenstapel
Ausschnitte und Zeitschriften sind Kram.
ABER sie sind auch Aufgaben. To Dos!
Diese Aufgaben stehen vielleicht auf keiner Liste. Aber in deinem Kopf, da sind sie. Schweben und wabern auf der unsichtbaren Liste – die dich vielleicht unmerklich noch mehr stresst als die geschriebene.
Wenn du den Stapel siehst, denkst du vielleicht: „Ach, das muss ich auch noch mal lesen“. Oder: „Mist, da muss ich auch mal aussortieren.“ Oder so ähnlich. Stress pur!
Wäre die Zeitschrift weg – oder sogar der ganze Stapel! – dann wäre der Kram weg UND die Aufgabe!
Deshalb ist es extra befreiend, die Stapel loszuwerden.
Du kannst sie verschenken, eventuell sogar verkaufen, oder auch entsorgen, je nach Zeitschrift und gewünschtem Aufwand.
Vielleicht hast du auch noch Stapel, den du mal loswerden (oder zumindest viiiiel kleiner machen) willst? Dann ist doch JETZT ein guter Zeitpunkt.
Viel Spaß und ein tolles Befreiungsgefühl wünsche ich dir!
Aber Zeitschriftenstapel entstehen doch wieder neu?
Jaaa, das Gefühl, dass Zeitschriftenstapel wie von Zauberhand jederzeit wieder neu entstehen… kenn ich!
Was du dagegen machen kannst: Wende einfach die Tipps von oben an bei jeder einzelnen Zeitschrift, sobald du sie durchgelesen hast.
Wenn du sie denn überhaupt liest, sobald du sie hast! Wenn sie hingegen sofort auf den Zeitschriftenstapel wandern oder ewig herumliegen, solltest du sie gar nicht mehr in dein Zuhause lassen. Nicht mehr kaufen, Abo beenden, nicht mehr geschenkt nehmen. Denn du brauchst sie ganz offenbar nicht. Und solchen Kram lassen wir gar nicht erst rein.
Nun aber los – nie wieder Zeitschriftenstapel!
Deine Birte
PS: Bild mit Zeitschriftenstapel von Andreas Lischka auf Pixabay.