„Deinen Traum leben“ – wie und wann um alles in der Welt sollst du das denn auch noch machen? Was ist überhaupt dein Traumleben? Hast du dich schon so lange nicht mehr mit ihm beschäftigt, dass du es fast vergessen hast? Wo könnte es versteckt sein?
(Dieser Artikel nimmt an der Blogparade „Träumst du noch dein Leben oder lebst du schon deinen Traum?“ des Online-Magazins „Lemondays“ teil.)
Wir haben einen Traum
Irgendwie haben wir doch alle einen Traum.
Vielleicht ist er groß, vielleicht ist er klein, vielleicht sind es viele einzelne Traumstückchen. Es muss ja nichts mega-abgefahrenes sein! Ein sinnvoller Job, der Spaß macht? Mehr mit den Kindern spielen und lachen? Eine große Reise? Öfter mal Zeit mit dem Hobby verbringen?
Für mich ist der Lebenstraum das Traumleben. Das Leben, das ich mir wünsche.
Aber irgendwie ist es oft schwer, so ein Traumleben „einfach zu leben“.
Immer ist so viel anderes zu tun, wir stecken in unserem Alltag fest, ob nun in der Familie oder dem Job. Und was anderes zu machen als alle anderen, ist eh schwierig. Sicherer fühlt es sich an, es so zu machen, wie es alle machen. Das hält uns davon ab, das zu ändern, was wir ändern müssten, um unser Traumleben zu leben.
Wie kannst du dein Traumleben leben?
Wo ist dein Traumleben versteckt?
Viele von uns haben viel zu viel Kram zuhause. Weil uns die Gesellschaft, in der wir leben, ständig erzählt, dass uns dieses oder jenes Dings endlich glücklich machen wird. Also kaufen wir. Dinge, die wir dann eigentlich nicht brauchen, aber putzen, ordnen und reparieren müssen. Das kostet Zeit, Kraft und vieles mehr.
Würdest du nur noch mit den Dingen leben, die dir wichtig sind, hättest du mehr Zeit, mehr Geld und eine kürzere innere To-Do-Liste – mindestens!

Auch unsere Kalender sind oft unnötig voll.
Wie oft nimmst du Termine an, die dir bei näherem Hinsehen gar nichts bedeuten? Weil du nicht Nein sagen kannst oder weil du immer noch irgendwie denkst, dass du diesen oder jenen Kontakt aufrecht erhalten musst? Eine Schulfreundin von früher vielleicht, die du ewig nicht gesehen hast – mit der muss man sich ja mal treffen, wenn sie gerade in der Stadt ist. Oder?
Genauso wie „man halt“ elternvertreten, in der Schulcafeteria mithelfen, sich politisch engagieren, den Menschen in der Nachbarschaft helfen, den Laternenumzug organisieren „sollte“. Ja, was man nicht alles sollte!
(Ehrenämter sind gut und wichtig. Aber wie wäre es mit dem einen, das dir wirklich am Herzen liegt, und das du dann gut und leidenschaftlich machen kannst, statt deine Kraft auf alle möglichen Baustellen aufzuteilen, nichts ganz zu machen und dich selbst darüber zu vergessen?)
Kurzum – die Lösung:
Werde unnützen Kram, überflüssige Termine und unwichtige Aufgaben los, dann kannst du dein Leben mit dem verbringen, was dir wirklich, wirklich wichtig ist. Dein Traumleben leben eben.
Das klingt jetzt wie ein Zauberstab und als hielte ich das für einfach. Das ist es natürlich nicht! Loswerden ist schwierig. Wir denken immer, wir brauchen das alles. Oder wir müssen das alles. Und fühlen uns schlecht, ängstlich oder überwältigt, wenn wir uns von irgendwas trennen sollen. Aus den verschiedensten Gründen (zu denen du im Dein Wichtig Blog lesen kannst).
Aber wenn du erstmal in Schwung und Übung kommst, wird das Loslassen einfacher, die Hürden werden kleiner. Und vor allem erlebst du die tollen Ergebnisse: Mehr Zeit, mehr Platz zuhause und im Kopf, mehr Geld, mehr Entspannung. Und durchlebst einen Prozess, durch den du rausfindest, was dir wichtig ist – und was nicht. Und in dem du lernst, darauf zu piepen, was „man sollte“.
So schälst du Schicht für Schicht alles das, was unwichtig ist, aus deinem Leben. Und unter diesen abgeschälten Schichten findest du die Möglichkeit, so zu leben, wie du es dir erträumst. Und dich auch nicht mehr exotisch=komisch dabei zu fühlen.
Dein Leben mit weniger – du wirst es lieben!
So fängst du an
Das klingt jetzt immer noch schwierig. Weiß ich. Daher jetzt fünf Tipps zum Anfangen. So startest du dein Leben mit weniger.
Tipp 1: Dein Wichtig, dein Ziel
Überleg dir, was dein Ziel ist. Warum möchtest du all das Unwichtige verbannen? Was ist dein Traum, was willst du finden? Was fehlt dir? Wo möchtest du hin?
Falls du das noch nicht weißt, ist es übrigens auch nicht so schlimm. Die Chancen stehen sehr gut, dass du während des Loswerdens mehr und mehr dahinter kommst, was du suchst. Du hast garantiert ein Traumleben!
Lesetipp: Die 37 besten Vorteile eines minimalistischen Lebensstils
Tipp 2: Nicht mehr sollen
Was heißt eigentlich „sollte“? Oft lassen wir unsere Taten davon bestimmen, was üblich ist, was die anderen tun, was schon immer so gemacht wurde, was „normal“ ist.
Jetzt kannst du das hinterfragen! Dein Traumleben ist da, wo das ist, was DU richtig und wichtig findest – nicht die anderen. Mach es anders als die anderen und hab keine Angst davor, was dann passiert. Es ist zwar erstmal nicht leicht, denn der Mensch ist ein Herdentier und wünscht sich Zugehörigkeit und Akzeptanz.
Aber probier es mal aus. Es passiert nichts Schlimmes. Denn erstens ist das Leben mit weniger nicht so exotisch wie du denkst (viele Menschen werden sogar neidisch und wollen das dann auch) und zweitens ist es heutzutage nicht mehr wichtig, allen zu gefallen. Im Gegenteil!
(Klar: Manche Sachen musst du wirklich tun. Dafür sorgen, dass deine Kinder zu essen haben zum Beispiel. Aber solche „Muss“ sind seltener als du vielleicht denkst. Viele bilden wir uns nur ein. Und für die, die ein Muss bleiben, gibt es manchmal auch neue Lösungen, die wir vorher gar nicht gesehen haben.)
Tipp 3: Sei nett zu dir
Schraub die Erwartungen an dich beim Minimalisieren nicht zu hoch, freu dich über jeden Erfolg. Ärger dich nicht darüber, von allem zu viel zu haben, denn das ist ja der „Normalzustand“ in unserer Gesellschaft. Du hast nichts falsch gemacht. Dafür kannst du aber jetzt einen neuen Weg einschlagen. Lass dir die Zeit und den Raum, den du brauchst, und sei nicht sauer, wenn du es schwierig findest.
Tipp 4: Weg mit dem Kram – und stopp den neuen
Weniger kannst du von allem möglichen haben. Digitales, Erwartungen, soziale Kontakte, sogar alten Groll. Der beste Start fürs Minimalisieren sind aber ganz klassisch die Dinge.
Es ist einfach so wunderbar sicht- und fühlbar, wenn es plötzlich weniger sind. Fang also ganz klassisch mit dem Ausmisten deiner Dinge an. Wenn du Hilfe möchtest, kannst du dir meine kostenlose Checkliste „Endlich Ausmisten“ hier anfordern.

Mindestens genauso wichtig wie das Loswerden ist es übrigens, den Kram-Zufluss zu stoppen, damit der Kram wirklich dauerhaft weniger wird. Sonst ist ja das ganze Ausmisten für die Katz. Wenn du dir dabei Hilfe wünschst, kannst du dich zu meinem kostenlosen E-Mail-Kurs anmelden (natürlich komplett ohne Spam und Generve und nur so lange du willst).
Lesetipps: Hier gibt es einen Artikel über Anfangen beim Ausmisten.
Du hast Familie und fürchtest, dann ginge das eh alles nicht? Doch, lies hier über das Ausmisten mit Familie.
Aus dem Aussortieren der Dinge wird sich vieles ergeben. Da kommen der kritische Blick in deinen Kalender und die Aufgabenliste später fast wie von allein – denn du erkennst immer besser, was für dich wichtig ist.
Tipp 5: Lerne, mach langsam und freu dich
Auf deiner Reise zu deinem Leben mit weniger wirst du so unheimlich viel über dich selbst lernen, herausfinden was dir wichtig ist und dich vor allem mit Gefühlen (auch lange vergrabenen) beschäftigen. Das ist nicht immer leicht, aber eine großartige Chance, du kannst nur gewinnen! Mach Schritt für Schritt, feiere deine Erkenntnisse! Und deinem Traumleben kommst du auch jeden Tag näher – da bin ich ganz sicher.
Denn es ist so wichtig – und liegt unter all dem Unwichtigen versteckt. Du wirst es finden.
Deine Birte
PS: Bild von „Pexels“ via Pixabay. Danke.
„Den Kram-Zufluss stoppen“ ist klasse! Darin bin ich sogar recht gut, weil mir Nachhaltigkeit wichtig ist.
Danke für die Inspirationen.
Liebe Grüße
Eva
Liebe Eva, danke für deinen Kommentar. Ja, das ist für mich auch ein riesiger Vorteil des Minimalismus: Dass man quasi automatisch nachhaltiger lebt, aber keinerlei Nachteil oder Verzicht im negativen Sinne „erleidet“. Ist für mich auch sehr wichtig, die Nachhaltigkeit.
Liebe Grüße, Birte