Was, wie und warum ich schreibe und was das mit Minimalismus zu tun hat

Ich schreibe unheimlich gern. Aber warum? Und was bringt es mir? Was kommt sozusagen hinten dabei raus und warum hat das auch noch was mit Minimalismus zu tun? Und was könnte es dir vielleicht auch bringen, es mal zu versuchen?

Vieles, was man vielleicht erwarten könnte, wenn jemand sagt, sie schreibe so gern, tu ich nicht. Ich schreibe kein Tagebuch. Keine Briefe. Ich schreibe auch nicht täglich einen Text. Ich schreibe keinen Roman, keine Kurzgeschichten und erst recht keine Doktorarbeit.

Nein. Meine Schreib-Wege, das sind die hier und sie helfen mir auf ganz unterschiedliche Weise, auch auf meinem minimalistischen Weg.

Mein Blog, mein Newsletter

Klar, hier auf Dein Wichtig, da schreibe ich, teile meine Erfahrungen und Erlebnisse mit dir.

Das hat natürlich sehr mit Minimalismus zu tun:

Ich hoffe, dir und anderen damit ein Stückchen weiterzuhelfen auf dem Weg zu weniger. Oder zu inspirieren, den Minimalismus, diesen für mich wunderbarsten aller Lebensstile, auszuprobieren. Und zum Glück bekomme ich auch entsprechende Rückmeldungen. Von Menschen, die tolle Erfahrungen gemacht haben, weil sie von einem meiner Texte inspiriert wurden. Das erwärmt mein Herz.

Aber auch mir und meinem eigenen Minimalismus bringt dieses Schreiben etwas. Es bringt mich dazu, meine Gedanken zum jeweiligen Thema zu sortieren. Ich sehe Zusammenhänge, die mir vorher vielleicht gar nicht klar waren. Und manchmal merke ich sogar erst beim Schreiben, welch starke Meinung ich zur einen oder anderen Frage habe. Und die kann ich dann gleich in den Artikel knallen und mal schauen, was du dazu denkst.

E-Mails aus dem Alltag

Manchmal schreibe ich – meistens in Form einer E-Mail an eine liebe Freundin – Erlebnisse aus meinem manchmal reichlich wuseligen (Familien-)Alltag auf.

Als Bericht, was hier so los ist. Und um später herzhaft darüber zu lachen. Denn wo ich manchmal erst genervt und angestrengt bin, steckt eigentlich eine Anekdote, die mit ein wenig Abstand einfach nur noch lustig ist. Und das macht so herrlich leicht und rückt alles ins richtige Verhältnis. Wie gut ich es doch habe, das merke ich dann. Und dass es gut ist, sich über solchen Kleinkram nur kurz aufzuregen.

Im Moment hat diese Art des Schreibens nachgelassen, wir sind aus Zeitgründen zu Sprachnachrichten übergegangen. Das ist auch gut, aber der Später-Lachen-Faktor fällt weg und wo ich jetzt drüber nachdenke: Schreiben macht mehr Spaß.

Aber ich hab die alten Mails noch. Und sie sogar mal zu einer Sammlung umgeschrieben. Wenn ich da reinschaue, muss ich lachen. Manchmal denke ich, ich sollte ein Buch draus machen.

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Schreiben im Beruf

In meinem Beruf sind Texte, Sätze, Wörter ein extrem wichtiges Werkzeug. Dieses Werkzeug fasziniert mich, besonders seine Präzision. Wörter können schmeicheln, erklären, Kompliziertes verständlich machen, zwischen den Zeilen unauffällig den Zeigefinger erheben – oder, wenn nötig, wie ein Skalpell elegant und flink die Argumente des Gegenübers zerteilen.

Ich mag es, diese Kunst zu beherrschen. Natürlich nicht nur das Skalpell, sondern das Bauen von Wortgebäuden aller Art.

Was das mit Minimalismus zu tun hat? Nicht besonders viel, stimmt. Manchmal ist allerdings das Abspecken von Sätzen gerade die hohe Kunst für einen guten Text. Da geht es dann auch um weniger. Wenn du beruflich Texte schreibst, kannst du das ja mal ausprobieren.

Bullet Journal

Ich mag Schreibwaren. Heute kaufe ich zwar nicht mehr X Notizblöcke und noch mehr Stifte, aber ich mag immer noch den Anblick einer handbeschriebenen Seite im Notizbuch und das Gefühl eines sanft über das Papier gleitenden Stiftes in der Hand.

Deshalb bin ich Fan des Bullet Journals. Falls du das nicht kennst, kannst du zum Beispiel hier in die Erklärung des Erfinders reinlesen oder – auf deutsch – in diesen Artikel. Im Grunde ist es eine einfache und ziemlich schlanke Methode, seine Termine, Aufgaben und Projekte zu organisieren mittels eines einzigen Notizbuches. Mittlerweile rankt sich darum zwar eine ganze Welt von kreativen Erweiterungen (sowohl inhaltlich als auch gestalterisch), die sich zeigt wenn man nach Bullet Journaling im Internet sucht. Aber das ist alles unnötig bzw. du solltest es nur machen, wenn du genau daran Spaß hast. Mein Bullet Journal ist einfach, nicht besonders sorgfältig und erst recht nicht tausendfach malerisch verziert (sondern nur dann, wenn mir gerade mal nach Schnörkelei ist), aber es gibt mir Struktur und Klarheit über meine Aufgaben und wann ich welche erledigen will.

Und auch ganz wichtig: Welche ich heute NICHT erledigen will. Womit wir wieder beim Minimalismus wären. Das Bullet Journal System beinhaltet, dass man sich in regelmäßigen Abständen auch mit den Aufgaben wieder beschäftigt, die man noch nicht erledigt hat. Bei der Gelegenheit kann man sie super hinterfragen und auch mal welche unerledigt wegstreichen.

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Braindump

Wenn ich mal wieder viel im Kopf habe, vor allem all das, was ich noch machen will, oder muss, oder welche Projekte ich mir vorgenommen habe – dann wird mir das manchmal zu viel. Ich merke dann, dass ich nur noch die ganze Zeit an sowas denke und nicht mehr so richtig aufnahmefähig bin für das, was jetzt ist.

Ein Braindump ist dafür super. Ein leeres Blatt Papier (oder eine leere Seite im Bullet Journal) und ungeordnet einfach all diese herumwabernden Aufgaben herunterschreiben. Dann sind sie erstmal aus dem Kopf, puuuh. Das beruhigt, weil es schon einmal das Gefühl gibt, die Ideen verarbeitet zu haben. Und die Sorge weg ist, ich könnte etwas vergessen.

Und dann kann ich das Aufgeschriebene sortieren. Schauen, was eigentlich unnötig ist, oder doppelt, oder was noch lange nicht dran ist. Hier kann ich wieder meine Aufgaben minimalisieren.

Freewriting

Eigentlich interessiere ich mich auch fürs kreative Schreiben, es ist nur auf meiner Prio-Liste für Hobbys (noch?) nicht ganz oben.

Eine großartige Schreibübung ist das Freewriting. Davon gibt es viele Varianten, grob gesagt ist es das ungefilterte und unsortierte Aufschreiben der Gedanken, die gerade so hochpoppen. Das mache ich manchmal.

Das Tolle daran: Ich fange damit meine Gedanken ein. Die sind ja sonst manchmal schnell wieder weg oder so schnell vom nächsten Gedanken überdeckt, dass ich gar keine Zeit habe, ihn mir mal genauer anzuschauen. Mit dem Freewriting kann ich sozusagen später meine eigenen Gedanken nachlesen.

Das hat mir schon oft Klarheit gegeben. Wie ich zu bestimmten Situationen stehe, wo ein Problem liegt oder wie ich mich das nächste Mal verhalten will.

Minimalismus und Freewriting? An meinen aufgeschriebenen Gedanken kann ich manchmal erkennen, was mir wirklich wichtig ist. Und wenn ich mal eine total harte Ausmist-Nuss zu knacken habe, kann ich meine Gedanken und Gefühle dazu mit Freewriting sortieren und etwas besser erkennen, was mir im Weg steht, obwohl ich weiß, dass ich das Dings loswerden will.

Und du?

Schreibst du auch manchmal? Oder würdest du gern? Oder gehörst du zu den Menschen, die glauben, dass sie das eh gar nicht können?

Ich finde ja, dass Schreiben unheimlich viel Klarheit bringt. Deswegen passt es auch so gut zum minimalistischen Lebensstil.

Vielleicht magst du ja mal eine der Methoden ausprobieren. Nur zum Spaß, ganz ohne Druck. Alles kann, nichts muss. Und zeigen musst du es eh niemandem, wenn du nicht willst. Für dich selbst kann es trotzdem ein großer Gewinn sein.

Geschriebene Grüße,

Deine Birte

PS: Das Bild vom Notizbuch ist von „6689062“ via Pixabay. Danke dafür.

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