Ich habe (verrückterweise?) ein Experiment gemacht: 30 Tage lang auf dem Boden schlafen statt im Bett. Und ich sag dir: Spannend war das auf jeden Fall! Hier kommen meine Erfahrungen zu Tag 1 bis 10. Oder besser: Nacht 1 bis 10.
Lesetipps – die anderen Teile der Serie:
- Teil 1: Auf dem Boden schlafen – mein Experiment. Wieso, weshalb, warum? Falls du dich fragst, warum zur Hölle ich überhaupt auf dem Boden schlafen wollte.
- Teil 2: Den liest du gerade.
- Teil 3: Mein Bodenschlaf-Experiment (Tag 11-30): Hart schlafen ohne Matratze. Der Erfahrungsbericht für das echt harte Bodenbett.
- Teil 4: Ein Update nach einiger Zeit wird folgen. (Nicht verpassen? Newsletter.)
Tag 1-10: Mein Bodenbett
So sah mein Bett aus in den Nächten 1-10.
- Yogamatte (auch hilfreich um Kondenswasser vom Holzboden fernzuhalten)
- Schaumstoff-Klappmatratze (7 cm dick)
- Bettlaken, Bettdecke und Kopfkissen
- kleines 40×40 cm Kniekissen (danach bin ich schon seit Jahren süchtig)



„Aaaaaach!“, denkst du vielleicht. „Das ist ja eine Matratze! Das ist doch kein Bodenschlaf und sie schwingt hier so große Reden.“
Oder:
„Aaaaach, da schlaf ich ja in jedem Zelturlaub härter!“
Ja, alles richtig. Ich habe mich für den „sanften“ Einstieg entschieden. Aber lass dir gesagt sein – das war trotzdem ein hiiiiiiiimmelweiter Unterschied zu meiner normalen Matratze (plus Lattenrost). Zumindest für mich. Ich eingerostete Schabracke.
Ich hatte nämlich bis dahin eine ziemlich fluffige Matratze. Und hätte – zumindest bis dahin – geschworen, niiiiie mehr auf einer Isomatte schlafen zu können (daher auch kein Zelturlaub) und auf einer dünnen Klappmatratze auch nur unter Protest – und mit Rückenschmerzen.
Also. Mein erstes Bodenbett war eine 7 cm Schaumstoff-Klappmatratze.
Ich hab im Wohnzimmer geschlafen. (Eigentlich wir, denn mein lieber Mann hat spaßeshalber ein paar Nächte mitgemacht, wurde ihm dann aber doch zu unbequem.) Im Schlafzimmer ist es ziemlich kühl, besonders auf dem Boden, das wollte ich mir mal für irgendwann später aufsparen.

Die erste Nacht auf dem Boden schlafen. Erfahrung: Uuuuh.
Liegezeit: 8 Stunden
Die erste Nacht war…. schon irgendwie autsch. AUTSCH!
Ich hab auf dieser Matratze gelegen, die doch so dünn ist, dass sie ziemlich gut die Härte des Bodens (ob nun mit Yogamatte oder ohne) durchlässt, und es war echt unbequem.
ECHT unbequem.
Es war hart und drückte an den Stellen, an denen der Körper auflag. Ich bin total oft aufgewacht, um mich umzudrehen.
Deswegen weiß ich auch genau, dass ich meistens auf der Seite gelegen habe (ist halt mein Favorit). Und nur selten auf dem Rücken oder dem Bauch.
Im Morgen hab ich mich doch irgendwie gerädert gefühlt. Einerseits wegen des Salami-Schlafs (unser Wort für häufig unterbrochenen Nachtschlaf). Andererseits zippte und ziepte es schon hier und da.
Immerhin hatte ich nicht die Druckstellen z.B. an der Hüfte, mit denen ich gerechnet hätte. Seitenschlaf und so. Leichte Rückenschmerzen hatte ich zwar. Aber die hatte ich auch vorher, wenn ich aus meinem Bett aufgestanden bin. (Und ja, da lag es vermutlich an meiner durchgelegenen Matratze.)
Aber: Schon einige Minuten nach dem Aufstehen waren die Zipperlein weg.
Trotzdem alles in allem: Keine. Gute. Nacht!
Das war zum Glück zu erwarten gewesen. Deckte sich nämlich mit ALLEN Berichten, die ich dazu bisher verschlungen hatte.
Also weiter im Experiment!
Die zweite Nacht auf dem Boden schlafen. Erfahrung: Naaaaja.
Liegezeit: 10 Stunden
Also echt, das war auch nicht viel besser als in der ersten Nacht.
Eine kleine Verbesserung gab es allerdings: Beim Hinlegen am Abend hatte ich nicht ganz so ein großes Unbequem-Gefühl wie am Vortag. Trotzdem bin ich oft wegen der (immer noch ziemlich großen) Unbequemlichkeit aufgewacht.
In Rückenlage, die ich einige Male ausprobiert habe, tat mir nach einiger Zeit der untere Rücken weh. Das ist aber auch in meinem Bett so. Hohlkreuz.
Daher (so nehme ich an) habe ich wieder hauptsächlich auf der Seite geschlafen. Was mir erneut nicht die erwarteten Druckstellen beschert hat. Ging ganz gut!
Leichte Rückenschmerzen, dieses Mal auch im oberen Rücken, haben sich vor dem Aufstehen gezeigt. Aber sich nach dem Aufstehen wiederum sehr schnell gegeben.
Ich darf auch nicht vergessen, dass ich in dieser Nacht zwei Stunden länger da lag. Ein großer Unterschied, wenn du mich jetzt fragst. (Und wenn du mich dann noch fragst, wie ich zehn Stunden schlafen konnte, sage ich: „Wir hatten Ferien!“)

Die Nächte Nr. 3 bis 6 auf dem Boden schlafen. Erfahrung: Schritt für Schritt besser!
Liegezeit: Ca. 10 Stunden (außer Nacht Nr. 6, da waren es 7 Stunden)
In den folgenden Nächte bin ich tatsächlich immer seltener aufgewacht, um mich bewusst umzudrehen. Bis ich schließlich in der sechsten Nacht nur noch zwei oder drei Mal wach war. Yey!
Mich abends in das Bodenbett zu legen, war angenehm. Es sah gemütlich aus und fühlte sich auch so an.
Ich habe auch öfter auf dem Rücken geschlafen. Das hat mich gefreut, weil das für die Ausrichtung des Rückens während der Nacht förderlich sein soll. (Jaaa, das ist Halbwissen. Ich bin keine Expertin. Aber ich finde es klingt logisch. Siehe Warum-Artikel.) Und weil ich ja mit dem Liegen auf dem Rücken Probleme hatte. Und jetzt hab ich sogar zum Teil erst beim Aufwachen festgestellt, dass ich mich auf den Rücken gedreht hatte, ohne es zu merken. Cool!
Für die Knie hab ich in Rückenlage (wenn ich sie denn aktiv anpeile) zwei kleine Sofakissen genutzt, um den unteren Rücken zu entlasten. Für den Kopf bin ich in Rückenlage von meinem normalen Kissen zu einem kleinen Sofakissen gewechselt.
Bauchlagen-Fan war ich immer noch nicht. Hab’s mal ausprobiert, fand es aber mega-unbequem. Vor allem im unteren Rücken und im Nacken. Aber wer weiß. Immer mal wieder probieren.
Probleme mit dem Rücken habe ich eigentlich vor allem dann gehabt, wenn ich nach dem Aufwachen (welches schmerzfrei war) dann noch liegen geblieben bin oder mich morgens nochmal hingelegt habe. Wie man das halt so macht (zumindest wenn man ausschlafen kann). Das war dann aber wieder viel unbequemer als vorher.
Interessant, oder? Auch irgendwie unpraktisch, wenn man schon mal ausschlafen kann. Aber man kann ja morgens aufs Sofa umziehen, um wach noch abzuhängen.
Alles in allem waren die Nächte Nr. 3-6 immer besser. Echt faszinierend!
Siebte bis zehnte Nacht auf dem Boden schlafen. Erfahrung: Jawoll!!!
Liegezeit: 7-9 Stunden
Es ist doch krass: Es stimmt tatsächlich! Der Körper gewöhnt sich an diese härtere Unterlage.
Es fühlte sich nicht mehr unbequem an. In diesen Nächten bin ich höchstens 2 Mal aufgewacht.
Die Rückenlage hat sich anscheinend von allein beliebt gemacht. Immer öfter bin ich einfach auf dem Rücken aufgewacht. Immer noch mit dem kleinen Kopfkissen.
Spätestens ab der achten Nacht würde ich sagen: Ich habe super geschlafen! Kaum aufgewacht, morgens topp gefühlt!
Ganz ehrlich: Ich hab mich besser gefühlt als nach einer Nacht in meinem Bett! (Soll aber kein Betten-Bashing sein. Meine Matratze war ja schließlich hinüber.)
Nur wenn ich mal viel zu lange lag oder mich morgens nochmal hingelegt habe, haben sich die Muskeln im oberen Rücken beschwert. Das ist aber ein paar Minuten nach dem Aufstehen weg.
Ich hatte mir sogar an Tag 8 (tagsüber!) eine Verspannung im oberen Rücken eingefangen. Schief auf dem Sofa gesessen oder so, was weiß ich. Hab ich manchmal. Die hat mich dann tagsüber geärgert, auch noch am Folgetag. Aber morgens – nach meiner Nacht auf dem Boden – war davon jeweils nichts zu spüren! Also, ich find’s cool.

Meine wichtigsten Erfahrungen bis hierher
Gelernt: Der Körper kann es echt
Es ist doch ooooooooberfaszinierend. Zehn Nächte – und schon war es für mich völlig ok, sogar gemütlich, auf dieser dünnen Matratze zu schlafen!
Das hätte ich vorher echt nicht gedacht. Hab es ja nur probiert, weil ich darüber gelesen hatte! Sonst hatte ich diese Matratze immer nur mal im absoluten Notfall benutzt und dann in dem Wissen, dass ich eine grauenhafte Nacht haben würde. Wer hätte geahnt, dass es auf die Anzahl der Nächte ankommt?
Gelernt: Bodenbett (nur) als Schlafbett
Für mich funktioniert vor allem der Boden-SCHLAF.
Abends hinlegen, wenn es in den Schlaf gehen soll. Nicht zum gemütlichen Liegen-und-Lesen. Ebenso morgens: Das Gemütlich-nochmal-einkuscheln-vor-dem-Aufstehen ging für mich nicht. Na, ging schon. War aber dann plötzlich unbequem!
Lustig, oder? Als sei der Körper im Schlaf besser darin, es sich bequem zu machen, als wenn er wach ist. Ich finde sowas mega-interessant und war spätestens jetzt froh, dieses Experiment gestartet zu haben.
Also: Ein Bodenbett ist für mich zum Schlafen da. Was ja eigentlich auch gar nicht so schlecht ist. Schließlich sagen doch die Tipps für guten Nachtschlaf, dass man das Bett idealerweise ausschließlich dafür benutzt. (Neeein, in Gespräche über noch EINE andere Sache steige ich jetzt nicht ein.)
Gelernt: Kissen = Wissenschaft für sich
Ich hab so einige Kissen benutzt, um mir meine Position zurecht zu bauen. Für die Knie zwei in Rückenlage, eins in Seitenlage. Für den Kopf ein kleines in Rückenlage, zwei kleine (oder ein großes) in Seitenlage.
Klingt kompliziert! Und ist es auch irgendwie, denn schließlich musste ich das ja nachts auch alles zurechtfummeln. Aber überraschenderweise hat mich das gar nicht genervt, ging total schnell und manchmal sogar im Schlaf (wortwörtlich!).
Und wenn ich erstmal gepennt hab, hab ich dann halt doch nicht irgendwelche Kissen ausgewechselt, sondern einfach so weiter geratzt. Und das ging dann auch, hab es erst beim Aufwachen gemerkt.
(Außerdem hängt das nicht unbedingt am Bodenbett: Ein Kniekissen benutze ich eh immer. Und die Rückenlage war neu, da musste ich mich erst mal zurecht-kissen.)
Und dann? Hab ich weiter auf dem Boden geschlafen?
Ja klar, es ging noch weiter, Experiment zweite Stufe. Dafür bin ich endlich von meiner „dicken“ Matratze abgestiegen und hab mich auf eine Kombi aus zwei Yogamatten und ein paar übereinandergelegten Decken gelegt.
Hier liest du den Erfahrungsbericht für Tag 11-30: Mein Bodenschlaf-Experiment (Tag 11-30): Hart schlafen ohne Matratze.
Und? Auch schon mal darüber nachgedacht, auf dem Boden zu schlafen? Es winken auf jeden Fall viele spannende Erfahrungen – mindestens!
Wenn du auch mal damit anfangen möchtest, alte Regeln (zum Beispiel „man braucht ein Bett“) zu hinterfragen oder dich sonst für mehr Leben mit weniger interessierst (sogar familien- und alltagstauglich, komm doch in meinen Newsletter (natürlich ohne Generve).
Deine Birte
PS: Bild mit Kissen via canva.com